Fanfarencorps der KG Rot-Weiß Adenau e. V.

Fanfarencorps der KG Rot-Weiß Adenau e.V.

Das Fanfarencorps der KG Rot-Weiß Adenau wurde 1967 aus den Stadtsoldaten der Karnevalsgesellschaft, der so genannten „Adenova-Garde“ gegründet. Der erste Auftritt erfolgte mit 12 Mitgliedern anlässlich des 60. Geburtstags des Alters- und Ehrenpräsidenten Albert Graberg. Die Leitung hatte Willi Kierdorf, die ersten Musikanten waren Walter Thiesen, Peter Linnarz, Josef Wagner, Heinz Romes, Friedel Röder, Wilfried Lui, Norbert Riviol, Heinz Reddig, Günter Häs, Ernst Theisen und Johannes Möller.

Nach der ersten Euphorie folgte die Ernüchterung und Ende 1969 war das Corps auf fünf Aktive zusammengeschrumpft. Man entschied sich daher, auch Mädchen in den Verein aufzunehmen. Vielleicht war dies der Grund, warum 1971, als Dieter Heitmann die musikalische Leitung des Vereins übernahm, die Anzahl der Truppe wieder auf 15 Mitglieder angewachsen war.

1972 übernahm Josef Dorsch die Stabführung in einem Verein, in dem es an fast allem fehlte. Für ausreichende Instrumente und eine einheitliche Uniform fehlte das Geld und ein geeigneter, fester Übungsraum war auch nicht zu finden. So probte man zeitweise in der Grundschule, im Eiskeller der damaligen Brauerei, im evangelischen Pfarrsaal, im katholischen Pfarrheim (Komturei), im Steinbruch der Firma Geyer, in der Schreinerei Graberg, im Bierlager der Firma Sand, oder irgendwo im Freien. Aber man gab trotz aller Unzulänglichkeiten nicht auf.
Im Jahre 1975 zählte das Corps wieder 26 Aktive und man war bei den Karnevalssitzungen stolz auf die Ankündigung als „musikalisches Aushängeschild “ der KG Rot-Weiß Adenau. Ein Höhepunkt war der Auftritt beim „Großen Preis von Deutschland“. Man war zum ersten Mal im Fernsehen zu sehen.

Doch wieder einmal folgte auf das Hoch ein Tief. Als ein geplanter Trip nach New York zur Steubenparade scheiterte, traten viele enttäuscht aus dem Verein aus. In der Folge wechselten die Mitglieder ständig und immer öfter fielen die Proben aus. Nicht zuletzt dem Engagement von Rolf Friedrich, Bruno Tarnowski und Frank Wisniewski ist es zu verdanken, dass der Verein erhalten blieb und als 1978 Rolf Friedrich als Corpsleiter die musikalische Führung übernahm, ging es wieder aufwärts. Aktuelle Titel machten das Repertoire attraktiver, viele Musikanten, vor allem aus Reifferscheid, kamen dazu, und als man im Mai 1979 zum ersten Auslandsauftritt ins holländische Gouda fuhr, konnte man mit 60 Aktiven aufspielen.

Im gleichen Jahr noch wurde der Sound mit Schlagzeug und E-Bass „aufpoliert“ und fand bei den Zuhörern großen Anklang. Frank Wisniewski wurde zum 2. Corpsleiter und Mike Henneberger zum 1. Vorsitzenden gewählt. Man knüpfte viele neue Kontakte zu anderen Vereinen und die steigende Popularität brachte noch mehr Zulauf und das Corps erreichte mit 70 Mitgliedern seine größte Stärke.

Diese große Mitgliederzahl ermöglichte auch die Durchführung der stets gut besuchten Sommerfeste „op Jerretebröck“, die vielen Adenauern sicher noch in guter Erinnerung sind.
Mit den Jahren wurde die Zahl der Aktiven wieder kleiner und pendelte sich Mitte der 80er bei ca. 30 Mitgliedern ein.

Die musikalische Entwicklung aber ging weiter; Keyboard, Gitarre und Percussion-Instrumente kamen dazu. Nicht nur Familienmitglieder der Musiker, sondern auch viele andere Freunde gehörten inzwischen zur Anhängerschar, die das Corps bei den Touren zu den sich häufenden Auftritten begleiteten, die inzwischen auch schon mal nach Bremen, an den Bodensee oder in die Partnerstadt Sillery in der Champagne führten.

Der 29. März 1988 stürzte den Verein dann in seine größte Krise. Rolf Friedrich, der langjährige Corpsleiter und „Motor“ des Vereins, war im Alter von nur 32 Jahren tödlich verunglückt.
Der Schock des großen Verlustes saß tief. Die Proben liefen nur schleppend wieder an, einige verließen den Verein. Erst die im darauf folgenden Jahr stattfindende Malta-Reise, die für den Verein ein großer Erfolg und zum unvergesslichen Erlebnis wurde, führte wieder ein Ziel vor Augen.

Trotzdem schrumpften anschließend die Mitgliederzahlen weiter. Musikalisch konnte das Niveau jedoch gehalten werden. 1992 übernahm Jürgen Sicken die Corpsleitung und Stefan Rübenach trat dem Vorstand als Kassenführer bei. Es folgten eine weitere Reise nach Malta, Auftritte in Sillery und Hohenstein-Ernstthal in Sachsen. Auch der Kontakt zu Morenhoven blieb bestehen und der dortige Rosenmontagszug ist auch heute noch fester Bestandteil des Jahresprogramms. Auch an allen durchgeführten Konzerten „Musik aus Adenau für Nachbar in Not“ beteiligte sich der Verein, was durch die Zeitnähe zum Karneval nicht immer einfach war.

Im Jahr 2000 gab Mike Henneberger nach 21jähriger Amtsführung den 1. Vorsitz an Jürgen Sicken ab und Frank Wisniewski wurde 2. Vorsitzender. Zwischenzeitlich hatte der Verein sich – auch mit Unterstützung der Karnevalsgesellschaft – wieder verjüngt und verstärkt durch bis dahin noch nicht vertretene Saxophonisten konnte man 2002 bei der Gründung der Städtepartnerschaft Adenaus mit Castione della Presolana stimmgewaltig aufspielen und erlebte eine unvergleichlich schöne Reise nach Italien.

2006 wurde für den Verein „wieder einmal“ zur Zerreißprobe. Gesunkene Probemoral, schwindende Mitgliederzahlen und häufige Terminprobleme anlässlich anstehender Auftritte führten dazu, dass man sich wieder auf den eigentlichen Ursprung des Vereins – den Karneval – zurückzog.

Zurückgezogen, aber kein bisschen leise, so tritt der Verein mit seinem musikalischen Programm immer wieder zu Beginn der Karnevalssitzungen als „Eisbrecher“ auf und bringt die „Hocheifel-Narhalla“ auf die richtige Betriebstemperatur, so auch im Jahr 2008; mittlerweile zum 40. mal. Für die Karnevalsgesellschaft der KG Rot-Weiß Adenau war es daher ein Selbstverständnis, das Motto der Session 2007/2008 dem Fanfarencorps und seinem Jubiläum zu widmen.

Wohin die Entwicklung des Vereins führen wird, kann heute niemand sicher voraussagen. Das Ziel für die Zukunft aber wird sein – und da sind sich alle im Verein einig – das Fanfarencorps in den nächsten Jahren wieder zu einem verstärkten Bestandteil der Adenauer Musikszene werden zu lassen, so dass man im Jahr 2018 auch das 50jährige Jubiläum mit Jung und Alt feiern kann.

Homepage der Fanfaren:
http://www.fanfarencorps-adenau.de

Aktuelle Mitglieder der Fanfaren:

Amelie Knieps
Anna Knieps
Annette Schmitz
Christoph Knieps
Claudia Thiesen
David Sicken
Dominik Schmitt
Elena Schmitt
Emilia Knieps
Eva Wisniewski
Eva Schmitz
Frank Wisniewski
Guido Nett
Hannah Sicken
Johannes Schmitt
Juna Schmitt
Jürgen Sicken
Jürgen Kraus
Lara Pürling
Malte Retterath
Marco Kraus
Mathias Rübenach
Michael Schmitz
Michael Henneberger
Nadja Schmitten
Nicola Merten
Nila Schmitt
Oliver Schmitten
Steffen Koch
Tabea Klapperich

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